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Birukow, G. (1939). Purkinjesches Phänomen und Farbensehen beim Grasfrosch (Rana temporaria). Zeitschrift für vergleichende Physiologie, 27(1), 41–79. 
Added by: Sarina (2015-10-31 15:29:19)   Last edited by: Sarina (2015-11-01 10:24:48)
Resource type: Journal Article
DOI: 10.1007/BF00340524
ID no. (ISBN etc.): 0044-362x
BibTeX citation key: Birukow1939
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Categories: Deutsch = German
Creators: Birukow
Collection: Zeitschrift für vergleichende Physiologie
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Abstract
  1. So wie frühere Autoren auf bioelektrischem Wege beim Frosch ein Purkinje-Phänomen wahrscheinlich machten, gelang dessen Nachweis hier auch an Hand der optomotorischen Reaktionen auf zahlreichen Intensitätsstufen bis etwa zur menschlichen Dämmerungsschwelle herab (Abb. 1). Die das Tagessehen kennzeichnenden relativen Helligkeitswerte der fünf untersuchten Farben bleiben von 30 Lux aufwärts konstant. Unterhalb 0,04 Lux herrscht die Helligkeitsverteilung des Dämmerungssehens, zwischen beiden Beleuchtungswerten liegt eine Zone allmählichen Überganges (gemischte Sehweise).

     
  2. 2.

    Der Nachweis farbigen Sehens glückte für Rot und Blau. Die Eintrittsschwelle des Farbensehens liegt knapp oberhalb 0,04 Lux. Helligkeitsgleichungen gegen Grau lassen sich — im Gegensatz zu Schliepers Eidechsen — für Rot und Blau nicht aufstellen. Für Gelb und Grün glückte der Nachweis farbigen Sehens nicht, und für sie sind Helligkeitsgleichungen gegen Grau in Strenge aufstellbar. Diese Wellenlängen dürften wenn nicht nach anderer Methode doch noch der Nachweis ihrer farbigen Sichtbarkeit glücken sollte — lediglich im Sinne einer Änderung der Reizwertverteilung mitwirken.

     
  3. 3.

    Die Sehschärfe für helligkeitsgleiches Rot und Blau beträgt rund die Hälfte derjenigen für Schwarz und Weiß übereinstimmend mit dem morphologischen Häufigkeitsverhältnis von Zapfen und Stäbchen in der Area (1∶2).

     
  4. 4.

    Die Zapfen sind bei 0,04 Lux, also eben unterhalb der Eintrittsschwelle des Tagessehens, soeben gestreckt, bei knapp darüber liegenden Intensitäten, in denen gemischtes Sehen stattfindet, kontrahiert in der Ebene der Bildentwerfung. Entsprechend Umgekehrtes, wenn auch in geringfügigen Formänderungen, zeigen die Stäbchen.

     
  5. 5.

    Alle Befunde lassen sich eindeutig und zwanglos mit der Duplizitätslehre vereinigen und stützen sie. Die Zapfen dienen dem Tagessehen von 0,04 Lux aufwärts, also auch durch den ganzen Bereich des gemischten Sehens hindurch. Die Stäbchen aber können trotz ihrer Fähigkeit, auch im hellen Licht Konturen scharf abzubilden, an der Farbwahrnehmung nicht beteiligt sein: auch beim Frosch sind sie farbenblind und alleinige Träger des Dämmerungssehens, ebenso wie die Zapfen alleinige Träger des farbigen Tagessehens sind.


  
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