Licht-im-Terrarium: Literaturdatenbank

WIKINDX Resources

Wohler, J. (2011). Gefahren von uv-beleuchtung. Der Taggecko, (75), 8. 
Added by: Sarina (2011-10-20 20:26:31)   
Resource type: Journal Article
BibTeX citation key: Wohler2011
View all bibliographic details
Categories: Deutsch = German
Keywords: Echsen = Lizards, Schildkröten = Turtles, UVBreitband = UVBroadband
Creators: Wohler
Collection: Der Taggecko
Views: 3/801
Views index: %
Popularity index: 0.5%
Abstract
UV-Strahlen sind unumstritten Bestandteil der natürlichen Umgebung unserer Scheibenscheisser. Gemäß Literatur ist es belegt, dass Reptilien und damit auch Phelsumen via UV das lebenswichtige Vitamin D3 produzieren. Deshalb kam UV-Beleuchtung wohl auch immer mehr in Mode und ich finde UV-Beleuchtungen grundsätzlich eine gute Sache.
Dennoch verzichte ich auf UV-Leuchtmittel und möchte hier erläutern warum. Billige UV-Leuchtmittel bergen eine Gefahr, welche ich nicht mehr verantworten kann. Teure UV-Lampen (wie zum Beispiel Bright Sun) bringen in meine Terrarien einerseits zu viel Hitze, sind ein Platzproblem und sind mir schlicht zu teuer für die Menge an Terrarien, welche ich besitze. Mit Vitamin-Präparaten konnten ich und viele andere Züchter bisher die D3-Versorgung gut abdecken.
Dass die UV-Strahlung einen Einfluss auf die Farbintensität der Nachzuchten haben soll, glaube ich desweiteren längst nicht mehr. Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass hinter dem ganzen UV-Boom eine Marktstrategie steckt, mit dem Ziel vor allem Neueinsteigern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Gerade der Fakt, dass im Vergleich zur Sonne die UVA- und UVB-Anteile meist vertauscht sind, führten mehrfach dazu, dass Tiere sich zu lange unter dem besagten Licht aufhielten, da die eine Strahlung in das Tier eindringt und die andere nur bis in die Haut, wo gemessen wird, ob genügend Wärme vorhanden ist. Dies fördert das Risiko einer Verbrennung, da Terrarientiere sich so zu lange unter dem UV aufhalten. Dazu möchte ich hier konkret von meinen Erfahrungen berichten.
Ich hatte in meinem Bestand vor ein paar Jahren eine mysteriöse Krankheit, an der diverse Tiere eingegangen sind. Lange Zeit wusste ich nicht, an was es lag und es konnte es mir auch niemand sagen. Von den ersten Anzeichen an ging es in der Regel maximal fünf Tage, bis die Tiere verendeten. Eine pathologische Untersuchung ergab, dass es sich um eine Verbrennung mit anschließender Blutvergiftung handelt. Ursache: UV-Strahlen!
Nun, die Leuchtmittel waren im Abstand von mindestens 10 bis 20 cm von den Tieren entfernt und die meisten schon länger im Betrieb. Ich habe mich erkundigt und fand heraus, dass das Glas der Leuchtmittel mit der Zeit spröde wird und punktuell zu viel UV-Strahlung durchlässt. Dies kann zu solchen Bildern, wie ich sie hier zeige, führen.
Verbrennungen konnte ich konkret aufgrund des Leuchtstoffröhrenprinzips von Reptiglo und Lucky Reptile ausmachen. Den Tieren zu liebe kann ich von diesen Lampentypen nur abraten, auch wenn sie sehr kostengünstig sind. Zudem ist mir ein weiterer Fall bekannt, wo es mit einer 50 Watt Bright Sun (Jungle) zu einer solchen Verbrennung kam. Wo doch Bright sun als eine der besten Varianten gilt.
Dies ist der Grund, weshalb ich entgegengesetzt zur allgemeinen Meinung denke, dass gerade Anfänger von UV Abstand nehmen sollten, da sich das Vitamin D3 scheinbar über die Pulvergabe besser dosieren lässt, als mittels UV. UV ohne Pulvergabe führt mit sehr ho her Wahrscheinlichkeit zu einem raschen Tod der Phelsumen, umgekehrt jedoch reproduzieren sich diverse heikle Arten ohne UV-Beleuchtung bestens über mehrere Generationen, wenn die Pulvergabe stimmt. Wichtig erscheint mir, helles Licht und dass das Ablaufdatum des Vitamin/ Calciumpräparates beachtet wird. Ich denke, es kommt nicht sonderlich darauf an, was für ein Präparat man benützt, doch es sollte an den Futtertieren haften. Ich selbst verwende das Protectal 199, welches ich aus oben genanntem Grund mit dem Mörser verfeinern muss.
Optimal ist natürlich nach wie vor eine Freilandhaltung mit natürlichem UV. Ansonsten ist UV-Beleuchung meiner Meinung nach Leuten zu überlassen, welche sich mit den Strahlungen der Sonne genau befassen, ein geeichtes UV-Messgerät zur Verfügung haben und gewillt sind, ihre Lampen regelmässig auszumessen. Denn Probleme kann es mit komplett neuen, aber auch mit Lampen, welche schon ein Jahr in Betrieb waren plötzlich geben.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht ein paar Haltern und ihren Tieren diese Erfahrung ersparen kann.
Added by: Sarina  
wikindx 6.1.0 ©2003-2020 | Total resources: 1366 | Username: -- | Bibliography: WIKINDX Master Bibliography | Style: American Psychological Association (APA) | Database queries: 46 | DB execution: 0.03801 secs | Script execution: 0.08738 secs