Licht-im-Terrarium: Literaturdatenbank

WIKINDX Resources

Ross, M. R., Gillespie, K. L., Hopper, L. M., Bloomsmith, M. A., & Maple, T. L. (2013). Differential preference for ultraviolet light among captive birds from three ecological habitats. Applied Animal Behaviour Science, 147(3), 278–285. 
Added by: Sarina (2022-04-20 07:25:34)   Last edited by: Sarina (2022-09-26 12:37:59)
Resource type: Journal Article
DOI: https://doi.org/10.1016/j.applanim.2013.05.006
ID no. (ISBN etc.): 0168-1591
BibTeX citation key: Ross2013
View all bibliographic details
Categories: Englisch = English
Keywords: Farbsehen = Color Vision, Ultraviolett = Ultraviolet, Verhalten = Behaviour, Vögel = Birds
Creators: Bloomsmith, Gillespie, Hopper, Maple, Ross
Collection: Applied Animal Behaviour Science
Views: 4/217
Views index: %
Popularity index: 10.5%
Meine Sichtweise (Keine vollständige Zusammenfassung des Artikels! Meine Meinung muss nicht mit der Meinung der Autoren übereinstimmen! Bitte lesen Sie auch die Originalarbeit!)     

Bei verschiedenen Vögeln des Lincoln Park Zoo in Chicago (USA) wurde beobachtet, wie sich eine zusätzliche UV-Beleuchtung auf das Verhalten der Tiere auswirkt.

In den normalen Vollieren der Vögel, die sich im Inneren von Gebäuden befanden, wurden zusätzlich zur vorhanden Beleuchtung Schwarzlichtröhren (Sylvania #F40 T12/350 BL, 1.20m lang) angebraucht. Die Röhren wurden abwechseln auf der einen oder anderen Seite der Vollieren angeschaltet und beobachtet, in welcher Seite sich die Vögel bevorzugt aufhalten.

Die Sylvania 350BL Schwarzlichtröhren werden in Insektenfallen eingesetzt. Der Leuchtstoff emittiert mit einem Maximum bei 350 nm Wellenlänge und fällt bei 300 nm und ca. 420 nm wieder auf Null ab. Die Quecksilberlinien bei 365 nm, 404 nm, und 436 nm sind zusätzlich sichtbar. Diese Leuchtstoffröhren sind nicht optimal für das Farbsehen von Vögeln, da diese wie Reptilien vor allem im langwelligen UVA-Bereich sehen, d.h. zwischen 350 und 400 nm. Zudem erwarte ich, dass diese Kombination von Lampen ohne UVA und einer reinen UVA-Lampe für die Vögel wenig natürlich aussehen wird. Das wäre so, als wenn wir unser Büro mit einer blauen und einer gelben Leuchtstoffröhre beleuchten würden. Zwar mischt sich das Licht in der Theorie zu Weiß, tatsächlich sind die beiden Farben aber als getrennte Farben sichtbar.

Die Autoren geben an, dass die Röhren so angebracht wurden, dass mit einem Messgerät (Blak-Ray J-221) ca. 300 µW/cm² erreicht wurden. Das entspricht dem Wert, der auch im Freien im Schatten gemessen wurde.

Das Blak-Ray J-221 ist ein sehr antiquiertes analoges Messgerät mit Messbereich 300 bis 400 nm mit maximaler Empfindlichkeit bei 365 nm. Da im natürlichen Tageslicht im Schatten die Intensität von 300 nm bis 400 nm fast linear ansteigt, die Schwarzlichtröhre aber eine glockenförmige Emission zwischen 300 und 400 nm hat, sind die Messwerte mit diesem Messgerät bei den beiden unterschiedlichen Lichtquellen nicht vergleichbar. Auch wenn die Autoren auf den gleichen Messwert 300 µW/cm² gezielt haben, ist bei gleichem Messwert im Tageslicht viel mehr UVA im für Vögel sichtbaren Bereich vorhanden als bei den Schwarzlichtröhren. Ein weiterer Denkfehler besteht darin, dass absolut der gleicher UVA-Wert angestrebt wurde, ohne gleichzeitig auch den gleichen Lux-Wert anzustreben.

Leider ist nicht klar angegeben, was an übriger Beleuchtung in den Vollieren oder Gebäuden vorhanden war. Die Autoren schreiben, dass das Messgerät keine UVA-Strahlung detektieren konnte. An einer Stelle werden Metallhalogeniddampflampen und Oberlichter erwähnt. Normales Glas lässt langwelliges UVA, wie es für Vögel sichtbar ist, recht gut transmittieren. Und auch Metallhalogeniddampflampen strahlen üblicherweise langwelliges UVA ab.

Obwohl also die gewählte Beleuchtung mit Schwarzlichtröhren also den UVA-Anteil im natürlichen Sonnenlicht nur sehr mangelhaft nachbildet, haben die Vögel diese Beleuchtung klar bevorzugt, insbesondere bei den Arten aus lichtintensiven Habitaten. Auch das Sozialverhalten der Tiere war ausgeprägter, wenn die Schwarzlichtröhren angeschaltet waren.

 

Leider auch hier keine Studie die eine wirklich hochwertige sonnenähnliche Beleuchtung mit UVA aus einer Lampe (um seltsame Farbmischeffekte auszuschließen) mit eingeschlossen hat. Trotzdem ein weiteres wichtiges Puzzleteil im Bild, ob Tiere, die UVA als Farbe sehen, auch Wert darauf legen.


Added by: Sarina  
Abstract
With receptors for red, blue, green, and ultraviolet-A light, birds have tetrachromatic vision. For birds, ultraviolet (UV) light is important for a number of their behaviors, including mate selection, foraging, and nesting. Many captive birds, however, are housed indoors without access to natural light and without UV-supplemented lighting; a practice which may negatively impact their welfare. Understanding how birds use UV light, and assessing its relative importance, is necessary to provide optimal care in captive settings. Accordingly, we tested the preference for UV light shown by 67 birds housed at Lincoln Park Zoo, Chicago, USA, and its impact on their behavior. We tested 18 species which represented three natural ecologies typified by different natural light levels: high light dwellers (e.g., birds that live in savannas or seashores), patchy light dwellers (e.g., birds that live in forested areas), and circumpolar dwellers (e.g., birds that live near the poles). Experiment 1 investigated the birds’ lighting preferences through simultaneous presentation of areas of their exhibit lit with supplemental ultraviolet light (UV+ zone) and with standard artificial light. Experiment 2 investigated the impact of supplemental UV light on these birds’ behavioral repertoire. Birds from high light and circumpolar environments showed a preference for the side of their enclosure to which UV light was added. High light birds were recorded in the UV+ zone during 64% trials and, similarly, circumpolar birds were observed in this UV+ zone for 61% of trials; a significant preference for UV+ zone, P<0.001 for both. Perhaps mimicking their natural habitat of part-sun and part-shade, in Experiment 1 birds from patchy light environments split their time evenly within their enclosure (they were recorded in the UV+ zone for 54% of trials). When in an environment with added UV light, birds from patchy light habitats were more sociable: the percentage of their observation trials spent in proximity and in contact with other birds increased from 5% to 11% (P=0.026). Although certain birds showed a preference for the added UV light, none showed changes in their behavioral repertoire beyond the sociability measure. We discuss this preference for UV-supplemented environments and the management implications for zoos and other captive facilities which house birds indoors.
Added by: Sarina  
Notes
Welfare of Zoo Animals
Added by: Sarina  
wikindx 6.1.0 ©2003-2020 | Total resources: 1366 | Username: -- | Bibliography: WIKINDX Master Bibliography | Style: American Psychological Association (APA) | Database queries: 53 | DB execution: 0.04366 secs | Script execution: 0.10865 secs