Licht-im-Terrarium: Literaturdatenbank

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Fisch, J. (2000). Licht und gesundheit: Das leben mit optischer strahlung LiteraturrechercheIlmenau: Technische Universität Ilmenau, Fachgebeit Lichttechnik. 
Added by: Sarina (2009-01-12 15:10:48)   Last edited by: Sarina (2009-01-12 15:11:18)
Resource type: Report/Documentation
BibTeX citation key: Fisch2000a
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Categories: Deutsch = German
Keywords: Lampen = Lamps, Sehvermögen = Visual Perception, Ultraviolett = Ultraviolet
Creators: Fisch
Publisher: Technische Universität Ilmenau, Fachgebeit Lichttechnik (Ilmenau)
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Abstract
Die Wirkung optischer Strahlen sowie die Zusammenhänge zwischen Beleuchtung und Gesundheit am Arbeitsplatz zu belegen und hieraus Forderungen an die Forschung abzuleiten ist Ziel einer Literatursammlung, die das Fachgebiet Lichttechnik der TU Ilmenau vorgelegt hat. Die Studie umfasst den Zeitraum von 1800-2000 und wurde im Auftrag der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft Düsseldorf durchgeführt.(Licht und Gesundheit - Leben mit optischer Strahlung; Autor: Dr. Hans-Joachim Fisch)

Die Literaturrecherche zeigt, daß seit den 70er Jahren intensiv an der Entwicklung und Gestaltung optimaler und dem Menschen dienender Arbeitsplatzbeleuchtung geforscht wird. Sehr frühzeitig war bekannt, daß Beleuchtungsstärken über 1000 Lux einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben; mit vielen medizinischen und photobiologischen Forschungsergebnissen wurden diese Erkenntnisse nachgewiesen. Dennoch entsprechen geltende Normen und Festlegungen auch heute noch nicht diesen gesicherten Daten.
Die Studie stellt ferner eine enorme Weiterentwicklung der Lichttechnik (sowohl Licht- wie Strahlungsquellen) als auch von Beleuchtungsanlagen mit Betriebsgeräten fest. An vielen Arbeitsplätzen ist es heute möglich, durch mechanische und/oder elektronische Regelungen die Beleuchtungsstärken sowohl für Tageslicht als auch für Kunstlicht individuell einzustellen. Unter Berücksichtigung des bei der Recherche im Zentrum stehenden "Faktors Gesundheit" (langfristige Gesunderhaltung bei Arbeiten unter künstlicher Beleuchtung) zeigt sich allerdings die Notwendigkeit, höhere Beleuchtungsniveaus mit individueller Einstellbarkeit sowohl hinsichtlich der Lichtfarben als auch der Helligkeit zu realisieren.
Bei der Projektierung von Beleuchtungsanlagen steht daher die Gesundheit der Menschen im Vordergrund; dies schließt die Sehleistung und die Erkennbarkeit von Objekten ein. Die Beleuchtung muß eine Aktivierung körperlicher und/oder geistiger Arbeit bewirken und darf daher nicht zur Ermüdung und in der möglichen Folge zu ermüdungsbedingten Fehlern oder gar Unfällen führen. Klärungsbedarf besteht ferner in der Frage, ob eine gewisse Blendung nicht positive Effekte im Arbeitsprozeß und für die Gesundheit haben kann.
Die Unzufriedenheit mit herkömmlichen Beleuchtungskonzepten zeige sich in der zunehmenden Tendenz, Licht und Gesundheit als eine Einheit zu betrachten, konstatieren die Verfasser. In Forschungsprojekten seien daher Beleuchtungsprobleme ganzheitlich und interdisziplinär anzugehen. Auch der Tageslichtnutzung werde auf einem höheren technischen Niveau mehr und mehr der Vorrang gegeben.

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Diese Literaturrecherche wurde von der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft an das Fachgebiet Lichttechnik der TU Ilmenau, Fachgebietsleiter Herr Prof. Gall, vergeben, um vorliegende Erkenntnisse über den Zusammenhang von Licht und Gesundheit zu sichten.

Hintergrund ist der gesetzliche Auftrag der Berufsgenossenschaften „arbeitsbedingte
Gesundheitsgefahren“ mit allen geeigneten Mitteln zu verhüten.
Im Rahmen dieses gesetzlichen Auftrages gibt es für die Berufsgenossenschaften viele Fragen zu klären, z. B.:
- Gibt es Zusammenhänge zwischen der Beleuchtungssituation und der Gesundheit am Arbeitsplatz?
- Wirkt das Licht nur auf die Körperfunktionen des Menschen, oder beeinflusst es auch seelische und geistige Abläufe?
- Wirken Tageslicht oder Kunstlicht unterschiedlich auf den Menschen?
- Welche Wirkungen haben die spektrale Verteilung, die Lichtfarben und das
Beleuchtungsniveau auf den Menschen?
- Wirken Gleichlicht, periodisches Licht oder gepulstes Licht unterschiedlich?
- Soll das Licht den Arbeitsplatz strukturieren oder ist eine für den gesamten
Arbeitsbereich gleichmäßige Beleuchtung besser?
- Kann die Strukturierung auch durch farbliche Gestaltung erfolgen?

Die heute übliche Betrachtungsweise der lichttechnischen Normung bezieht leider
Gesundheitsaspekte in ihre Betrachtung nicht mehr ein. Die Bedeutung des Lichtes auf den Sehvorgang zu reduzieren, entspricht einer Denkweise, die einer menschengerechten Gestaltung der Arbeitswelt abträglich ist.

Der berufsgenossenschaftliche Fachausschuß FA EM III, Sachgebiet Lichttechnik, erarbeitet neue Vorschriften für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen unter Berücksichtigung des gesetzlichen Auftrages „Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren“. Um diesen Auftrag gerecht werden zu können, sollen die Ergebnisse dieser Literaturrecherche sowie Erkenntnisse, die sich aus weiteren Forschungsarbeiten ergeben, nach und nach in das berufsgenossenschaftliche Vorschriftenwerk einfließen.
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